Häufig, so auch im Nord-Irak, ist dies auf marode Trink- und Abwasserleitungen zurückzuführen. Eine veraltete - oder nicht existente - Kanalisation führt dazu, dass Fäkalkeime ins Trinkwasser gelangen, so dass sich der Cholera-Erreger ausbreiten kann.
Wichtiges prospektives Anliegen der nordirakischen Regierung ist daher, noch mehr als bisher an der Erneuerung der Wasserver- und entsorgungssysteme zu arbeiten, Kläranlagen zu installieren und für eine sichere Trinkwasserversorgung der Bevölkerung zu sorgen, damit künftig solche Epidemien weitgehend ausgeschlossen sind.
Deutsche Firmen, die in diesem Bereich beratend und/oder ausführend tätig sind und Interesse an den zu erwartenden Ausschreibungen haben, werden gebeten, sich mit dem Vorstand in Verbindung zu setzen.
Das Hauptproblem bei der Behandlung von Cholera liegt im massiven Flüssigkeitsverlust, den die Patienten erleiden. Dieser kann bis zu 20l pro Tag betragen. Die wichtigste Therapie besteht daher im Ausgleich von Flüssigkeitsverlusten und der Zufuhr von Elektrolyten. Falls möglich, sollte dies über Infusionen erfolgen. Eine eher untergeordnete Bedeutung hat die Gabe von Antibiotika.
Insbesondere die WHO ist bereits seit Tagen vor Ort, um die Behandlung der Patienten sicherzustellen, Infusionen sowie Antibiotika zur Verfügung zu stellen und notwendige Quarantänemaßnahmen zu organisieren. Wegen der bestehenden Infektionsgefahr wurden im General Hospital von Suleimania zwei Stationen vollständig geräumt und als Isolierstationen eingerichtet.
Sowohl der nordirakische Gesundheitsminister als auch Vertreter von WHO und UN informieren sich laufend vor Ort über die Situation und haben Maßnahmen initiiert, um eine weitere Ausbreitung der Cholera zu verhindern. Ein marodes Wasserwerk als Ursache der Trinkwasser-Verseuchung, wurde bereits vor einigen Tagen vom Netz genommen.
Die Bevölkerung, aber auch Reisende in die Region, sind aufgerufen, entsprechende Vorsorgemaßnahmen zu treffen. Derzeit sollte - auch in noch nicht betroffenen Städten - nur abgekochtes Trinkwasser bzw. Wasser aus Flaschen verwendet werden. Achten Sie noch mehr als sonst auf die Einhaltung von Hygienemaßnahmen und bedenken Sie, dass Cholera ansteckend ist. Die Inkubationszeit beträgt 3 bis 5 Tage. Für Reisende gilt: Bei entsprechender Symptomatik sollten Sie umgehend ein Krankenhaus aufsuchen und die behandelnden Ärzte darüber informieren, dass Sie sich in einem (potenziellen) Cholera-Gebiet aufgehalten haben.
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