Der Verein "Midan" fördert den Austausch der Kulturen
Kölner Stadt-Anzeiger - Nr. 39 - Montag, 16. Februar 2004 von Christoph Hoffmann
Unter dem Motto "Bagdad am Rhein" fand am Samstagabend im Rautenstrauch-Joest-Museum eine Benefizveranstaltung der besonderen Art statt. Der deutsch-irakische Mittelstandsverein "Midan" hatte unter der Schirmherrschaft des nordrhein-westfälischen Wirtschaftsministeriums Gäste aus Politik, Kultur und Wirtschaft geladen, Midan bedeutet so viel wie "Treffpunkt" und "Ort des Austausches".
Genau darin sieht Gelan Khulusi,
Präsident des Vereins, das Ziel der Vereinigung: "Wir möchten die
vielfältigen Beziehungen zwischen Deutschland und dem
Irak weiterausbauen. Wegen der starken Nachfrage nach deutschen
Produkten steigt die Zahl der Geschäftsanbahnungen kontinuierlich. Wir
wollen die Kontakte zwischen den Unternehmern intensivieren." Die
gesamten Erlöse des Abends gehen an ein Kinderkrankenhaus in Bagdad. Im
Untergeschoss präsentierten deutsche und irakische Künstler ihre
Gemälde und Fotografien. Jeder stiftete eines seiner Werke für die
Versteigerung. Präsident Khulusi zeigte sich in seine Rede über das
Engagement sehr erfreut. "Überall, wo wir uns von unserer Arbeit
berichteten, fanden wir offene Türen vor. Ich hoffe mit diesem Abend
die Brücke zwischen dem Irak und Deutschland verstärkt haben."
Desweiteren betonte er, eine Intensivierung der Beziehung sei nur durch
einen Austausch der Kulturen möglich. Die knapp 200 Besucher bekamen
bei dem "Fest der Sinne" einiges geboten. So spielte der Sänger Ammar
Al-Dichel mit seiner Band landestypische Lieder. Exotisch wurde es bei
den Bauchtänzerinnen, die den Zuschauern gleich mehrere Zugaben geben
mussten. An einem Stand konnte man Kerzen, Duftbeutel erwerben
und landestypische Snacks verwöhnten den Gaumen der Besucher. 3.000
Euro, die eine Verlosung einbrachte, wurde an ein Krankenhaus
überwiesen. Dies entspricht 60 Monatsgehälter eines
Durchschnittseinkommens im Irak.